Kommentar zum Hebräerbrief Kap.3

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(Hebr. 3,1)

Daher, heilige Brüder, Teilhaber der himmlischen Berufung, betrachtet den Apostel und Hohepriester unseres Bekenntnisses, Jeschua,

Beim Lesen dieses Textes ist nicht ganz klar, wer die Heiligen sind, warum sind sie die Heiligen? Warum wir Brüder sind ist verständlich, im zweiten Kapitel wurde von Brüdern gesprochen, aber warum wir die „Teilhaber der himmlischen Berufung“ sind, müssen wir noch verstehen.

Die festliche Versammlung, die zu Feiertagen unter dem Volk Israel stattfindet, wird in der Schrift mikréj kódesch genannt ‒ eine heilige Versammlung. Wir begegnen diesem Begriff ab Pessach, ab dem 12. Kapitel des Buches Schemot (2.Mose), und er wird fast unverändert in Bezug auf alle Feiertage verwendet. Hier, im 1 Vers des 3 Kapitels, sehen wir auch eine Erwähnung der Heiligkeit und der Versammlung, und wir werden versuchen, das genauer zu verstehen, dafür wenden wir uns dem Buch Sohar, Abschnitt Emor zu. Das Buch Sohar ist, wie viele Bücher, in wöchentliche Abschnitte unterteilt.

Ein kleiner Exkurs über das Buch Sohar. Das Buch Sohar ist ein Buch, das mit der kabbala (der Lehre über das Verborgene) in Verbindung gebracht wird. Es ist eine Aufzeichnung der Reden von Weisen über die Geheimnisse der Tora, man könnte sagen „Chat-Protokolle“ von Weisen über die Geheimnisse der Tora, in moderner Sprache ausgedrückt. Wenn wir ihre Worte lesen, müssen wir verstehen, dass es so ist, als würden wir das Training einiger ehrwürdiger Sportler betrachten: nicht alles, was sie sagen, nicht alle ihre Übungen können wir wiederholen, nicht alle ihre Offenbarungen sind unsere und dennoch geben sie uns einen Einblick hinein. Wie mit jedem Fachbuch müssen wir das Geschriebene an uns persönlich anwenden, müssen sehen, wie es mit uns zusammenhängt, das heißt nicht, dass wir müssen in allem mit den Weisen übereinstimmen, aber sehr oft helfen uns ihre Worte, die Denkweise damaligen Generation zu verstehen, und auch die Bedeutung bestimmter neutestamentlicher Sätze zu verstehen.

Und in diesem Fall möchten wir den Ausdruck mikrej kodesch aus Tanach und der Tora, im Kontext von Hebräerbrief 3,1 verstehen und, wie gesagt, werden wir aus dem wöchentlichen Abschnitt Emor des Buches Sohar lesen. „Rabbi Aba sagt: „Mikrej kodesch ist eine Versammlung von Heiligen, die von der Heiligkeit eingeladen wurden. Sie werden „Heilige“ genannt, wenn sie an einen Ort namens kodesch (Heiligkeit) eingeladen werden. Und da sie dort eingeladen sind, sind sie dort zum Mahl des Königs eingeladen, und sie sind eingeladen zu dem kostbaren Wein, der ihnen seit Jahrhunderten aufbewahrt wurde“. Er erklärt weiter, dass wir während des mikrej kodesch, während der heiligen Versammlungen, Heiligkeit annehmen, die Heiligkeit berühren, die wir weitertragen können, indem wir mit Heiligkeit durch das Leben gehen.

Wir sind eingeladen zur heiligen himmlischen Versammlung (die Feiertage der Tora sind Versammlungen auf Erden, wenn sich die Menschen in Jerusalem versammelten, die Heilige Schrift lasen und Opfer brachten), wir sind aufgerufen, diese Versammlung auf eine höhere Ebene zu heben. Und wir müssen verstehen, dass wir nicht dazu berufen sind, die irdische Versammlung aufzugeben, sondern gemeinsam mit unserer irdischen Versammlung entlang der Leiter, von der wir oben gesprochen haben, in den Himmel aufzusteigen.

Betrachten wir, Teilhaber der himmlischen Berufung, den Gesandten (Apostel) und Hohepriester unseres Bekenntnisses, Jeschua Hamaschiach, wie wir ihn nennen. Tatsächlich ist das Wort Gesandte eine Übersetzung und das Wort „αποστολον“ (apostolos) ist original griechischer Text. Es gibt ein Wort „αγγελοι“ (angelosder Engel), und es gibt auch ein Wort „αποστολον“ (apostolosder Apostel). Plötzlich und unerwartet, wurde Jeschua Hamaschiach zum Apostel ernannt. Warum ein Apostel und was bedeutet das? Um zu verstehen, was die Verbindung zwischen dem Gesandten und dem Hohepriester ist, können wir uns dem Traktat Joma aus dem Talmud, Blatt 18, Seite bet (2), zuwenden, die besagt, dass bei der Ernennung des Hohenpriesters, Vertreter des Sanhedrins kamen zu ihm (sanhedrin repräsentiert das Volk ‒ das ist der Volksgerichtshof) und sagten zu ihm: „Wir sind die Gesandten des Volkes, und du bist unser Gesandter, durch uns wirst du der Gesandte des Volkes“. So ist der Hohepriester, wenn er das Allerheiligste betritt ‒ unsere Person im Himmel, unser Stellvertreter im Allerheiligsten, der zum Himmel aufschaut. Das Allerheiligste ist ein Fenster oder eine Tür zum Himmel, der Priester kommt zur Tür und hat dort Gemeinschaft mit dem Heiligen, und wir sind mit unserem Priester Mitberufen, der auf Erden bestimmt und bestätigt ist, der Fleisch und Blut geworden ist und den Himmel erreicht. Das heißt, wir können abheben, hochfliegen (das wird im Kapitel 6 ausführlicher besprochen), wir können in die himmlische Versammlung aufsteigen, Teilnehmer der himmlischen Versammlung werden, zum himmlischen Fest berufen und auserwählt werden. Der Gesandte ‒ er ist nicht nur unser Gesandter im Himmel, er ist auch der Repräsentant des Göttlichen auf Erden: Gott wohnte im Maschiach, im irdischen Fleisch des Maschiach, Er gab Seine Heiligkeit dem Maschiach und vollendete damit den Bau der Leiter. Der Maschiach vereint das Göttliche und das Menschliche in sich und ermöglicht so jedem, der ihm folgt, diesen Weg zu gehen. Maschiach sagt: „Ich bin der Weg“ und erlaubt jedem, zu diesem himmlischen Fest zu kommen, das mikrej kodesch, himmlische Versammlung ist. Wir kommen später noch einmal auf diesen Vers zurück.

(Hebr. 3,2)

der treu ist dem (d.h. dem Allmächtigen), der ihn dazu gemacht hat, wie auch Mosche in seinem ganzen Hause!

Über Mosche heißt es: „mosche avdí (Mosche mein Diener), behól bejtí (in meinem ganzen Haus) neemán hu (er ist treu)“. Kommentatoren sagen: „Was heißt das: „Er ist im ganzen Haus treu“? ‒ das heißt er ist ein treuer Diener, er ist ein treuer Verwalter des Hauses und er kann jeden Raum betreten, das heißt nach all seinen Bedürfnissen fragen“.

Wenn wir bereits den Buch Sohar und den Wein erwähnt haben, das Fest, zu dem wir eingeladen sind, dann können wir in Bezug auf das Johannesevangelium sagen, wo wir über die Hochzeit in Kana in Galiläa lesen: Es gibt ein Fest, es gibt einen Verwalter des Festes und einen Bräutigam. Bei diesem Fest in Kana in Galiläa ist Jeschua noch kein Bräutigam, sondern ein Gast. Eine Parallele lässt sich hier ziehen: Der Bräutigam ist derjenige, der das Haus eingerichtet hat, der das Fest organisiert hat, und Mosche ist wie der Verwalter des Festes, er ist für alle Angelegenheiten des Festes verantwortlich, er kann sich bezüglich der Organisation des Festes an den Bräutigam oder dessen Vater wenden. Wer leitet das Fest? Alles entscheidet der Diener ‒ der Verwalter des Festes. Ihm wird Wein zur Verkostung vorgetragen, er ist für alles verantwortlich, er kontrolliert alles, kein Gericht wird ohne seine Entscheidung auf dem Tisch serviert, nichts wird ohne seine Zustimmung gemacht. So wie Josef beispielsweise der Verwalter des Hauses des Pharaos war und nichts ohne seine Zustimmung getan wurde, so wird nichts ohne den Verwalter des Festes getan ‒ dem Mosche, und er war ein treuer Diener.

(Hebr. 3,3)

Denn er ist größerer Herrlichkeit gewürdigt worden als Mosche, insofern größere Ehre als das Haus der hat, der es erbaut hat.

Das heißt, das Fest wird nicht für den Verwalter des Festes arrangiert, das Fest wird für den Träger des Festes arrangiert – und das ist der Bräutigam. Der Bräutigam ist derjenige, für den die Hochzeit gemacht wird, aller Wein und alles gehört ihm, und sein Diener arbeitet für ihn, wie der Allmächtige sagt: avdi moscheMein Diener Mosche. Wer ist der Bräutigam? Der Bräutigam ist derjenige, dessen Vater alles veranstaltet.

Heutzutage ist die Situation meist so, dass bei der Heirat junger Menschen der Bräutigam selbst alles regelt, was geregelt werden muss, was organisiert werden muss, aber in der Antike war das ursprünglich nicht so, es war ein bisschen anders: Der Vater des Bräutigams war für alles verantwortlich, aber alles wurde für den Sohn organisiert und der Vater gab dem Sohn die Macht. Der Sohn ist der Grund des Festes und der Sohn ist mehr als der Verwalter des Festes, davon spricht hier der Autor des Hebräerbriefes. Ich bin mir nicht sicher, ob der Autor dieses Briefes das Johannesevangelium gelesen hat; höchstwahrscheinlich wurde der Brief an die Hebräer früher geschrieben, aber er hätte von dem Wunder wissen können, das Jeschua mit Wein vollbrachte und wir finden die Idee eines Festes, als ein Festmahl mit dem Maschiach, überall im Johannesevangelium. Jeschua selbst lehrte viel darüber und sagte: „Ich werde nicht mehr von dem Gewächs des Weinstocks trinken bis zu jenem Tag, da ich es neu trinken werde im Reich Gottes“, das heißt, Jeschua spricht über die Vorbereitung eines Festes, dass es ein himmlisches Fest geben wird. Das himmlische Fest ist das Leitmotiv vieler jüdischer messianischer Gleichnisse und Vorstellungen, es ist eine Feier der Krönung des Menschen über das Universum, und auch als eine Feier der Bestätigung der göttlichen Autorität ist er in der jüdischen messianischen Tradition wohl bekannt.

(Hebr. 3,4)

Denn jedes Haus wird von jemand erbaut; der aber alles erbaut hat, ist Gott.

In diesem Fall arrangiert Gott ein Festmahl, die Hochzeit seines Sohnes.

(Hebr. 3,5-11)

Und Mosche war zwar in seinem ganzen Hause als Diener treu – zum Zeugnis von dem, was verkündigt werden sollte – Christus aber als Sohn über sein Haus. Sein Haus sind wir, wenn wir die Freimütigkeit und den Ruhm der Hoffnung bis zum Ende standhaft festhalten. Deshalb, wie der Heilige Geist spricht: »Heute, wenn ihr seine Stimme hört, verhärtet eure Herzen nicht, wie in der Erbitterung an dem Tage der Versuchung in der Wüste, wo eure Väter mich versuchten, indem sie mich auf die Probe stellten, und sie sahen meine Werke vierzig Jahre. Deshalb zürnte ich diesem Geschlecht und sprach: Allezeit gehen sie irre mit dem Herzen. Sie aber haben meine Wege nicht erkannt. So schwor ich in meinem Zorn: Sie sollen nimmermehr in meine Ruhe eingehen!«

Mosche bereitet das Haus für das Fest vor, bereitet das Haus Gottes vor, damit Gott darin wohnen kann, bereitet das Volk darauf vor, dass Gott unter dem Volk leben kann, wie der Allerhöchste zum Volk sagt: „Macht Mir eine Wohnung und Ich werde unter euch (in euch) wohnen“. Alles ist für das Fest vorbereitet, wir erinnern uns an das Gleichnis von Jeschua darüber, wie der König sich auf das Fest vorbereitete und die Gäste rief, aber einer hat versäumt, einer entschied, dass er schon fertiges Essen hatte, einer war zu faul zum Gehen. Aus verschiedenen Gründen kamen die Leute nicht zum Fest. Der König ging hin und sammelte, wer verfügbar war, aber die, die nicht zum Fest kamen, für sie war es zu spät. Aber sie müssen trotzdem kommen. …Wann sollten sie denn kommen? Wie der Autor des Hebräerbriefes in Anlehnung an Psalm 95 sagt: „Heute, wenn ihr Seine Stimmen hört“. ‒ Es ist ein sehr wichtiger Psalm für unser Verständnis.

Wir haben im letzten Kapitel darüber gesprochen, dass der Verfasser des Briefes oft etwas Fragmentarisches zitiert, in der Erwartung, dass er trotzdem verstanden wird. Wir werden kurz den 95. Psalm durchgehen und versuchen zu verstehen, worum es geht.

Auf Hebräisch beginnt es mit den Worten: lechu neranena le-adonaj, naria lezur ischaenu, und jeder, der die jüdische Anbetung gehört hat, und sogar jeder, der in den messianischen Gemeinden war, kennt diesen Psalm wahrscheinlich. Ich werde es nicht auf Hebräisch lesen, wir gehen die Übersetzung direkt durch:

Kommt, lasst uns dem HERRN zujubeln, lasst uns zujauchzen dem Fels unseres Heils! Lasst uns vor sein Angesicht treten mit Dank! Lasst uns mit Psalmen ihm zujauchzen!“‒ das heißt, gehen wir Ihm entgegen, damit wir mit ihm zum Fest zusammen gehen.

Denn ein großer Gott ist der HERR, ein großer König über alle Götter“ ‒ hier heißt es in hebräischen: über alle elohim – über alle Engel.

In seiner Hand sind die Tiefen der Erde, und die Höhen der Berge sind auch sein. Sein ist das Meer; Er hat es ja gemacht, und das Trockene, Seine Hände haben es gebildet“ ‒ wir haben letztes Mal den Psalm gelesen, der besagt, dass Gott all das Erschaffene den Menschen unterstellen will, wir verherrlichen Ihn als Herrscher, das alles gehört Ihm und Er gibt es uns zur Herrschaft (das wurde im zweiten Kapitel besprochen).

Kommt, lasst uns anbeten und uns neigen, lasst uns niederknien vor dem HERRN, der uns gemacht hat! Denn Er ist unser Gott, und wir sind das Volk Seiner Weide und die Herde Seiner Hand. Heute, wenn ihr Seine Stimme hört“ ‒ das ist ein sehr wichtiger Punkt in der Botschaft. Erstens bedeutet das Wort „heute“ nicht heute, als genau an dem Tag damals, „heute“ ‒ ist jetzt, es ist dieser Tag, diese Ära, diese Zeit. Jetzt, ohne Verzögerung, jetzt ist die Zeit seine Stimme zu hören.

Verhärtet euer Herz nicht, wie zu Meriba, wie am Tag von Massa in der Wüste“ ‒ wir alle kennen diese Geschichte, als die Menschen Angst hatten, das Heilige Land zu betreten. Kundschafter kamen, es gab ein großes Geschrei, die Leute verhärteten ihre Herzen, und wir wissen, wie es endete ‒ es endete damit, dass die Menschen nicht in der Lage waren, das Land zu betreten, nicht alle, aber viele konnten es nicht.

Wo eure Väter Mich auf die Probe stellten, Mich prüften, obwohl sie Mein Werk gesehen hatten“ ‒ es bedeutet, dass die Väter zweifelten vorher und zweifelten danach. Der Autor des Briefs an die Hebräer in Kapitel 2 sagte, dass durch Jeschua viele Wunder offenbart wurden, es wurde von denen bezeugt, die sie sahen und wir können sagen, dass wir durch diejenigen, die gesehen haben, auch diese Wunder gesehen haben. Auch nach diesen Wundern (genau wie das Volk Israel damals ‒ sie sahen, was der Allerhöchste für sein Volk in Ägypten geschaffen hat), trotzdem gab es Leute, die nicht glaubten. Denen gilt dieses ha-jom – dieses heute, dieser Ruf zum Fest zu kommen, aber sie konnten nicht zum Fest kommen, weil sie nicht bereit waren, weil sie nicht glaubten oder sie erwiesen sich in diesem Moment, für dieses „heute“ als untreu.

Vierzig Jahre empfand Ich Ekel vor diesem Geschlecht, und Ich sprach: Ein Volk irrenden Herzens sind sie, und sie haben Meine Wege nicht erkannt. Darum schwor Ich in Meinem Zorn: Sie sollen nicht in Meine Ruhe eingehen“ ‒ wir sehen hier im Psalm drei mögliche Einstellungen zur Aufruf Gottes: 1. Zum Herrn zu gehen und zu singen; 2. Die Herzen zu verhärten; und 3. Der letzte Vers, wir lesen ihn noch auf Hebräisch: Arbajm schana akut bedorIch habe diese Generation geschlagen. Das heißt, man kann sich nicht nur auf der Ebene eines verbitterten Herzens befinden, sondern man kann weiter fallen, und dann vierzig Jahre lang geschlagen werden und befinden sich unter den Leuten von toej levav – unter denen, die irrenden Herzens sind. Hier gibt es eine Parallele zu Torah, wir werden uns Dwarim (5.Mose) 29,17 ansehen: „Dass es bei euch nur ja nicht einen Mann oder eine Frau, eine Sippe oder einen Stamm gibt, dessen Herz sich heute (wieder ha-jom ‒ das gleiche Wort heute) von dem HERRN, unserm Gott, abwendet (das ist das gleiche Wort toej levav ‒ diejenigen, die mit dem Herzen abweichen), um hinzugehen, den Göttern jener Nationen zu dienen!

Heute hat man die Wahl: entweder dem Allmächtigen zu folgen, zum Maschiach-Fest zu gehen oder abzufallen. Der Autor des Hebräerbriefes sagt, dass es in der Geschichte bereits einen Aufruf gegeben hat, Ägypten zu verlassen und in die Ökumene oder in das Land einzutreten, das Gott für das Volk Israel bestimmt hat. Es gab schon ein irdischer mikrej kodesch, die irdische heilige Versammlung hatte schon stattgefunden, die Leute wurden dazu gerufen und gingen, aber auf dem Weg verhärteten sie ihre Herzen. Jeschua sagt: „Ich bin die Tür“, Jeschua sagt: „Ich bin der Weg“, Jeschua sagt nie: „Ich bin das Portal“, durch Jeschua werden wir uns nirgendwohin teleportieren, das ist kein Fantasyfilm. Es gibt einen Weg, den wir gehen müssen und auf diesem Weg dürfen wir uns nicht in unseren Herzen verirren, denn wenn wir uns in unseren Herzen verirren, können wir „vierzig Jahre lang geschlagen werden und werden das Land nicht betreten“. Der Weg ist heute erbaut, heute, jetzt fährt unser Zug ab, sagt der Autor des Hebräerbriefes, indem er uns den Psalm zitiert. Er ruft uns zu: „Lass uns gehen, singen dem Herrn, ertönen das Schofar, lass uns gehen und Ihm begegnen, aber lass uns unsere Herzen nicht verhärten“.

Ich wiederhole: Der Autor des Briefs an die Hebräer sagt, dass es heute eine Möglichkeit gibt, zu wählen, es gibt ein Zeitabschnitt namens ha-jomjetzt. Jetzt ist es an der Zeit zu wählen, wann man in die himmlische Versammlung eintreten soll, solange diese Gesandten noch einladen: „Hört und sagt nicht, dass ihr nicht gehört habt“, zu diesem himmlischen Fest. Es gab Leute, die nicht zum Fest Mosches kamen, die das Heilige Land nicht betraten. Maschiach ist größer als Mosche. Der Midrasch (Auslegung) zu Jesaja 52,13, wo es heißt: „Siehe, Mein Knecht wurde erhöht“, sagt, dass er größer wurde als Abraham, größer als David, größer als Mosche. Rabbi Altschich, mittelalterlicher Kommentator, sagt, dass der Maschiach wird herrschen (für ihn wird er herrschen, für uns herrscht er) in der unteren Welt (das heißt in unserer Welt), in der Welt der Engel, in der Welt der Gestirne, er wird erhöht werden und zur Rechten des Allmächtigen sitzen“. Rabbi Altschich ist ein jüdischer, klassischer, mittelalterlicher Kommentator, der auch sagt, dass der Maschiach größer ist als Mosche. Wieso denn? Weil Maschiach uns in den Himmel erheben kann.

(Hebr. 3,12-15)

Seht zu, Brüder, dass nicht etwa in jemandem von euch ein böses Herz des Unglaubens ist, im Abfall vom lebendigen Gott, sondern ermuntert einander jeden Tag, solange es »heute« heißt, damit niemand von euch verhärtet wird durch Betrug der Sünde! Denn wir sind Teilhaber des Christus geworden, wenn wir die anfängliche Grundlage bis zum Ende standhaft festhalten. Wenn gesagt wird: »Heute, wenn ihr seine Stimme hört, verhärtet eure Herzen nicht wie in der Erbitterung«

Hier ist wieder eine Parallele zum 29. Kapitel von Dwarim (5.Mose)! Während der gesamten Zeit, die wörtlich übersetzt heute genannt wird (das ist genau das Wort ha-jom, das wir im Buch Dwarim 29 und auch im 95. Psalm lesen), das ist die Zeit der Entscheidung, das ist die Zeit, in der du wählen kannst. Warum ist es wichtig? Weil wir zu seinem Festmahl eingeladen sind, wir sind Gäste bei Seinem Fest.

(Hebr. 3,16)

welche haben denn gehört und sich aufgelehnt? Waren es denn nicht alle, die durch Mosche von Ägypten ausgezogen waren?

Die Auflehnung entsteht, weil wir dem Maschiach gefolgt sind, wir sind zur Gemeinde gekommen, aber alles ist nicht so gut, wie uns versprochen wurde. Unterwegs hat man uns versprochen, uns zu ernähren, denn der Arbeiter ist es wert, zu essen, aber vielleicht ist die Ernährung nicht die richtige, vielleicht ist die Situation etwas anders als wir uns vorgestellt haben, uns gefällt etwas nicht und wir beginnen zu murren. Da wir nicht das Ende von allem sehen, sehen wir den Segen nicht, wir sehen nicht, dass wir zum Festmahl gehen. Zur gleichen Zeit, als der Allmächtige ein Fest für den Sohn arrangierte und wir zu diesem Fest mit dem Sohn eingeladen sind, müssen wir uns daran erinnern, dass Er auch bestimmten Menschen geschworen hat, dass sie nicht in Seine Ruhe eingehen, nicht zu Seinem Fest eingehen würden.

(Hebr. 3,17-19)

Welchen aber zürnte er vierzig Jahre? Nicht denen, welche gesündigt hatten, deren Leiber in der Wüste fielen? Welchen aber schwor er, dass sie nicht in seine Ruhe eingehen sollten, wenn nicht denen, die ungehorsam gewesen waren? Und wir sehen, dass sie wegen des Unglaubens nicht hineingehen konnten.

Das Wort el-menuchati bedeutet meine Ruhe, das heißt auch: „Mein Urlaub“, „Mein Fest“, „Meine Party“. Und gegen wen hat Gott geschworen? Gegen die Ungehorsamen. Das heißt, gegen diejenigen, die nicht gingen, um Ihn zu verherrlichen, die warfen sich nicht vor Ihm nieder, knieten nicht vor Ihm ‒ alles, wie es in Psalm 95 geschrieben steht. Im Gegenteil, sie verhärteten ihre Herzen und gingen woanders hin, und wir sehen, dass sie gingen aus Unglauben nicht herein. Wenn wir unseren Glauben nicht halten, können wir nicht eingehen. Jemand kommt, klopft an das Tor und sagt: „Herr, Herr, wir trieben in Deinem Namen böse Geister aus, wir hatten sogar Wunderzeichen gehabt, hier sind unsere Fahrkarten, und hier sind die Fotos, die wir aus dem Zugfenster gemacht haben. Siehst Du unsere Aufnahmen von Liedern, die wir zum Klang der Räder gesungen haben?“ Und Jeschua, der Sohn, kann sagen: „Geht von mir weg, ich habe euch nie gekannt, die ihr Gesetzlosigkeit übt“. Glauben zu halten ist verbunden mit dem Halten der Tora, dem Halten der Gebote, und wir können weggehen, wir können einfach vom Glauben abfallen, wir können in Sünde fallen, wir können in Bitterkeit verfallen.

Der Autor sagt zu einem entscheidenden Moment in der Geschichte: „Gott sprach im Sohn – das ist viel mehr als das, was Gott durch Mosche offenbart hat“, aber es ändert nicht, was durch Mosche gesagt wurde! Das ist viel mehr, weil es ein größeres Gebäude ist, wir können zum Himmel aufsteigen, zum himmlischen Festmahl eingehen, und nicht zum irdischen. Wie beängstigend wird es sein, dieses Fest zu verpassen! Aber wir sehen, dass es diejenigen gibt, die aus Unglauben nicht eingetreten sind, weshalb uns der Autor mit solcher Inbrunst warnt. Wenn wir zu diesem Fest kommen wollen, dann Lechu neranena le-AdonajLass uns gehen, ein Lied singen, Gott verherrlichen, der ein Fest für Seinen Sohn bereitet hat. Wir sind dazu gerufen worden, sind zu diesem Fest eingeladen, um kostbaren Wein mit dem Sohn zu trinken, da wird auch der Verwalter des Festes dabei sein, der alles arrangiert hat ‒ das ist Mosche. Und wir können das alles verlieren… Darüber ist der Verfasser der Botschaft besorgt ‒ dass wir es nicht verlieren.

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