Kommentar zum Hebräerbrief Kap.4

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13.

(Hebr. 4,1)

Lasst uns nun dafür sorgen, dass nicht etwa – da die Verheißung, in seine Ruhe einzugehen, noch aussteht – jemand von euch als zurückgeblieben erscheint.

Dafür sorgen“‒ das heißt, lasst uns die Furcht Gottes haben.

Wir sagten oben, dass es eine bestimmte Zeit gibt, die ha-jom (jetzt) genannt wird, es gibt eine bestimmte gegenwärtige Ära, in der es noch Zeit gibt, sich dem göttlichen Erlösungsplan anzuschließen. Wir müssen rechtzeitig zum Zug, der zur Ruhe fährt, oder zur Karawane, die zur Ruhe zieht, ankommen. Der Autor sagt, dass es möglich ist, zu spät zu kommen, dass diese Zeit nicht ewig sein wird.

(Hebr. 4,2)

Denn auch uns ist eine gute Botschaft verkündigt worden, wie auch jenen; aber das gehörte Wort nützte jenen nicht, weil es bei denen, die es hörten, sich nicht mit dem Glauben verband.

Als Mosche einmal zu den Menschen in Ägypten kam und ihnen die gute Botschaft überbrachte, war es wirklich eine gute Nachricht, niemand lockte sie in die Wüste, um sie zu töten. Die gute Botschaft vermischte sich nicht mit ihnen wegen des Glaubens, der Glaube ist hier das, was verbindet. Höchstwahrscheinlich können die Worte „mit Glauben verbinden“ auf zwei Arten verstanden werden. Ich weiß, dass ein solcher Satz oft verwendet wird, wenn jemand zu einem Pastor kommt und sagt: „Es fällt mir schwer, etwas zu verstehen“, dann antwortet man ihm: „Nimm es einfach im Glauben an“ oder umgekehrt: „Das liegt daran, dass du es nicht im Glauben angenommen hast“ und der Glaube spielt dann eine Art „Lösungsmittel“, das alle Fragen in der Welt auflöst und über das ein Mensch unbedingt verfügen sollte.

Tatsächlich wird hier ein sehr komplexes Wort verwendet, und Wörterbücher geben eine ganze Reihe von Bedeutungen dafür, und Kommentatoren geben eine ganze Reihe von Verständnissen dafür und das Einfachste davon ist: „der Größe nach anpassen“. Der Glaube passte ihnen nicht an Größe, weil sie Riesen sahen, gegen die sie waren, wie Ameisen, und sie sahen befestigte Städte, und sie sahen viele andere Dinge, die sie so erschreckten, dass das Ausmaß des Glaubens ihre Größe überstieg. Eine andere Version des Verständnisses dieses Wortes besagt: Sie haben dieses Wort nicht verdaut, sie konnten es nicht zu ihrem Fleisch machen, sie konnten es nicht in die Tat umsetzen. Die dritte Version des Verständnisses: Dieses Wort bedeutet auch „Gemeinschaft haben“, „mit jemandem kommunizieren“.

Es gibt einen berühmten Midrasch, vielleicht haben viele von ihm gehört, dass der Allmächtige den verschiedenen Völkern die Tora anbot und manche Völker sagten: „Da heißt es „Nicht töten“, aber wir leben durch Raub, wie sollen wir denn mit Tora überleben?“ usw., Glaube hat mit solchen Dingen nichts zu tun. Einige von den Leuten hörten das Wort des Evangeliums, aber das Evangelium spricht auch von der Frömmigkeit, die Frömmigkeit aber erwies sich als zu groß für sie, und sie traten nicht ein, das heißt, man muss in jeder Hinsicht dem Ruf entsprechen. Auf welcher Ebene wir dieses Wort auch immer verstehen würden, im Allgemeinen bedeutet es, dass sie sich in der Kategorie des Glaubens als „berufsuntauglich“ erwiesen haben.

Auch wir sind möglicherweise nicht in der Lage, uns anzupassen, nicht zu verdauen, auch wir können aufgrund einiger innerer Einstellungen nicht bereit sein zu akzeptieren und daher werden wir zu spät zum Festmahl kommen. Wir können sagen: „Gleich, rauche ich erst zu ende…, gleich, ziehe ich mich an…, ich komme bald …“. Wir Männer haben viele Witze, die vielleicht sogar Frauen erfunden haben, zum Thema: „Wie lange brauchst du, meine Liebe, um in 15 Minuten fertig zu sein?“ Wir sagen ständig: Wer braucht lange-lange Zeit um fertig zu sein? ‒ das sind meistens Frauen. Aber der Autor des Briefes an die Hebräer sagt, dass wir selbst eine ganze Weile brauchen um fertig zum gehen zu sein, dass die ganze Menschheit lange dazu braucht. Heute sehen wir, dass Gott unseren „gleich“ und „bald“ viel mehr Langmut entgegenbringt als wir unseren geliebten Frauen.

Warum sollten wir also nicht zu spät kommen? Man denkt vielleicht: Na und, kommen wir eben zu spät zur ersten Stunde. Warum ist es so wichtig, pünktlich zu sein? Erklärt uns doch, wo man uns hin ruft? Denn all diese Ideen mit himmlischen Berufungen und so weiter – das klingt sicher schön und trotzdem, worum geht es und was hat es mit dem Plan zu tun?“ Das möchte man verstehen und darüber sagt der Autor weiter.

(Hebr. 4,3)

Wir gehen nämlich in die Ruhe ein als die, die geglaubt haben, wie er gesagt hat: »So schwor ich in meinem Zorn: Sie sollen nimmermehr in meine Ruhe eingehen!«, obwohl die Werke von Grundlegung der Welt an geschaffen waren.

Der Hebräerbrief sagt also, dass wir in eine Ruhe eintreten, in die jemand vor uns nicht geschafft hat einzugehen. Wir werden aber gerufen, und wir wollen doch hineingehen, obwohl Gott alles im Voraus vorbereitet hat.

(Hebr. 4,4-5)

Denn er hat irgendwo von dem siebten Tag so gesprochen: »Und Gott ruhte am siebten Tag von allen seinen Werken. Und an dieser Stelle wiederum: »Sie sollen nimmermehr in meine Ruhe eingehen!««

Hier ist es wichtig zu beachten, dass das Wort „Tag“ ‒ eine Einfügung ist. Siebte Tag ist der Schabbat, lasst uns innehalten und über den Schabbat sprechen. Was zitiert der Autor des Hebräerbriefes hier? Er zitiert das bekannte Kapitel aus Bereschit (1.Mose), d.h. der Anfang des Buches Bereschit: „Und Gott vollendete am siebten Tag sein Werk, das Er gemacht hatte; und Er ruhte am siebten Tag von all seinem Werk, das Er gemacht hatte“. Achten wir auf ein interessantes Detail: „Gott vollendete am siebten Tag“, am siebten Tag tat Gott etwas – Er vollendete Sein Werk, Gott vollendete Seine Arbeit am siebten Tag. Manche Ketzer haben das so erklärt: Gott hat sein Werk vollendet und sich entfernt, d.h. Gott hat die Welt geschaffen und gesagt: „Ich habe ihn geschaffen, das ist alles, wie wird diese Welt leben, geht mir daneben.“ Aber hier ist von etwas ganz anderem die Rede: Gott hat das Himmlische vollendet, aber es ist ein Teil auf Erden geblieben, der für den Adam als Dienst bestimmt war.

Um noch tiefer zu verstehen, müssen wir uns wieder der Ebene der Midraschim und Kommentare zuwenden.

 Ein sehr früher Midrasch hat bis heute überlebt ‒ Worte von Jehuda ben Batira. Jehuda ben Batira ist ein Mann, der während des zweiten Tempels lebte und möglicherweise war er im gleichen Alter wie der Autor des Hebräerbriefs und möglicherweise gehörte er zu seiner Zuhörerschaft. Das heißt, der Autor des Briefes an die Hebräer zählte auf Zuhörer wie Jehuda ben Batira und wir haben eine erstaunliche Gelegenheit, hineinzuschauen und verstehen, worüber ben Batira nachgedacht hat. Dass können wir erkennen durch seine Kommentare zum wöchentlichen Abschnitt von Bereschit, zu diesem Text über Schabbat. Es wird ein langer Midrasch sein, aber wir werden trotzdem versuchen, es durchzunehmen. Verzeiht mir diese lange Ablenkung, aber es wird interessant sein.

Rabbi Jehuda ben Batira sagt: „Adam war in Eden und die Engel dienten ihm, bereiteten ihm Fleisch zu und gossen Wein für ihn ein. Die Schlange sah es und war eifersüchtig“. Jeder Zuhörer wird sagen: „Welchen Unsinn redet Rabbi ben Batira? Wir wissen, dass Fleisch erst nach der Sintflut durfte gegessen werden. Was für Engel, was für ein Wein? Und was bedeutet es, dass die Schlange plötzlich auf etwas eifersüchtig wurde? In den Köpfen der Menschen des 1.Jahrhunderts spukten absurde Bilder!“ Und wenn wir versuchen das so zu verstehen, wie Rabbi ben Batira es verstanden hat, was meinte er eigentlich damit? Gott erschuf Adam, wie wir wissen, am jom schischi – am sechsten Tag, am Freitag. Und zur gleichen Zeit, während Adam erschaffen wurde, wurde für Adam ein Fest vorbereitet. Tatsächlich gibt es in der himmlischen Welt kein Essen oder Trinken, wir werden etwas später darüber sprechen. Nur, wie kann man gewöhnlichen Menschen in menschlicher Sprache sagen, dass die Engel für Adam verschiedene Arten von göttlichem Licht auf den Tisch gedeckt haben? Die Schlange (nachasch) sah es, oder Satan sah es und ging, wie es seine Gewohnheit ist (das ist seine Aufgabe), um zu sagen: „Ist Adam überhaupt würdig, sofort zu feiern? Vielleicht sollen wir ihn erst einmal überprüfen, ihn testen, um zu verstehen, was das für ein Mensch ist, den wir zu uns nach Hause eingeladen haben?“ Wir wissen, dass er den Hiob geprüft hat, wir wissen, dass der Geist sogar Jeschua zu Satan führte, um geprüft zu werden, wir wissen, wie die Sache endete, und Rabbi Jehuda ben Batira weiß es auch.

Rabbi Jehuda ben Batira weicht hier ab und spricht darüber, wie der Mensch geschaffen wurde. Wenn wir das lesen, müssen wir verstehen, dass es Bilder sind. Rabbi ben Batira spricht nicht darüber, wie Gott einen Schraubenzieher genommen hat, er stellt es nicht so dar, sondern, er versucht zu erzählen, was wir polymeros nannten ‒ die stufenweise Erschaffung des Menschen, die Erschaffung der Welt der Menschheit und die Konstruktion der Erde. Und er sagt: „Wie wurde der Mensch erschaffen? In der ersten Stunde (bedeutet Morgendämmerung) wurde Staub der Erde gesammelt (wir erinnern uns, dass der Mensch aus der Erde gemacht wird). In der zweiten Stunde wurde eine Vorform gemacht, in der dritten Stunde nahm er die Gestalt eines Mannes an. Zur fünften Stunde wurden seine Organe befestigt, zur sechsten Stunde wurde ihm eine Seele gegeben, zur siebten Stunde stand er auf, zur achten Stunde wurde ihm Hava (Eva) gegeben, zur neunten Stunde wurden sie in den Garten gebracht, zur zehnten Stunde wurde das Gebot gegeben, zur elften Stunde wurde er faul, verdorben, er hat gesündigt“. Und anstatt das Festmahl zur zwölften Stunde zu betreten, wenn der Freitag endet und der Schabbat beginnt, sündigte Adam in der letzten Minute, wurde bestraft und ging, um das zu tun, was in Psalm 49,21 geschrieben steht: „Der Mensch, der in [seiner] Pracht lebt und doch ohne Einsicht ist, er gleicht dem Vieh, das umgebracht wird!“ Die Person, die dieses Fest ablehnte, stellt sich auf den Weg des Tieres, d.h. der Mensch macht sich an die Arbeit an seiner tierischen Seele.

Gott hat den Schabbat bereits begonnen, wir leben im Zeitalter von Gottes Schabbat. Wie wir später sehen werden, wenn das Gebot über den Schabbat in der Tora gegeben wird, dass der Schabbat wird uns gegeben, um ihn nur etwas zu kosten.

Ben Batira fährt fort: „Jeden Tag spricht der Mensch die Psalmen, die mit dem Wochentag verbunden sind. Am ersten Tag der Woche sagt der Mensch Psalm 24 auf: „Der Herr besitzt die Erde und alles, was darauf ist, die Welt und ihre Bewohner“, ‒ das heißt, wir erinnern uns daran, dass der Herr diese Welt geschaffen hat, und Er wird es richten. „Am zweiten Tag sagt er Psalm 47 auf: „Groß ist der Herr und herrlich in der Stadt unseres Gottes, auf dem heiligen Berg“, ‒ wie wir wissen, schuf Gott am zweiten Tag eine Welt für sich selbst, einen Raum, in dem Er sein Königreich errichtete. „Am dritten Tag, Psalm 82: „Gott wohnt in der Gemeinde Gottes unter den Richtern“, – trockenes Land erschien, ein Ort für die Gemeinde wurde sichtbar. (Ich habe einen separaten Vortrag über das Lied am Meer, es sagt viel über Land und Meer aus, über die Verbindung zwischen ihnen, über ihre Verbindung mit der Gemeinde). „Am vierten Tag wird Psalm 94 gelesen: „Gott der Vergeltung, Herr, Gott der Vergeltung, erscheine!“‒ am vierten Tag wurden die Leuchten erschaffen, und die Leuchten sind auch eine ewige Versuchung, um sie anzubeten, um in die Irre zu gehen, um in ihnen die Quelle des Lebens zu sehen. Dafür straft Gott, es ist mit Vergeltung verbunden. „Am fünften Tag, Psalm 81: „Singt fröhlich dem Gott unserer Macht, jauchzt dem Gott Jaakows“ ‒ das ist die Erschaffung der Vögel und der Gesang der Vögel ist immer mit Verherrlichung verbunden, mit dem Beginn der Idee, Gott zu verherrlichen. „Am sechsten Tag liest er Psalm 93: “Der Herr kleidete sich mit Größe, gürtete sich mit Kraft, und das Universum wurde errichtet, es wird nicht wanken“ – der Allmächtige schuf eine perfekte Welt, mit einem perfekten Plan, mit einem vorbereiteten Festmahl für Adam, der Allmächtige hat alles bereit. Bei Ihm ist ständig alles heiß, alles ist frisch, Er wartet nur auf uns, bei Gott ist schon Schabbat. Wenn wir zum wöchentlichen Kapitel von Bereschit zurückkehren, und es gibt dort die Worte „Es war Abend, es war MorgenTag eins…, es war Abend, es war MorgenTag zwei“, über Schabbat heißt es aber nicht „es war Abend und es war Morgen – Tag sieben“. Gottes Schabbat ist noch nicht vorbei, Gott ist im Zustand des Schabbats, Er erschafft nichts im Himmel, Er erschafft nichts in Seiner Welt, Er erschafft in unserer Welt, erschafft auf Erden durch uns, Er hilft uns, in unsere Ruhe einzutreten, in unseren Schabbat. „Am Schabbat sagt der Mensch Psalm 92: „Ein Lied zum Schabbat“ ‒ es ist eine Verherrlichung jenes Tages, der voll und ganz Schabbat ist, wenn wir in Gottes Schabbat, in Seine Ruhe eintreten.“, sagt Ben Batira. Das ist nicht unsere Ruhe, das ist Seine Ruhe, Er sagt immer wieder: „Meine Schabbate, meine Heiligkeit, die Ich euch gegeben habe“. Er gibt es uns vorerst zum Kosten, damit wir uns erinnern, wohin wir gehen. Jeden Schabbat haben wir Rufzeichen aus der kommenden Welt, der Schabbat wird „ein Sechzigstel der kommenden Welt“ genannt. Wir gehen zum Göttlichen Schabbat, zum himmlischen Schabbat und das ist die Berufung, zu der uns der Führer unserer Erlösung ruft, worüber uns der Autor des Briefes an die Hebräer erzählt. Wir werden später etwas mehr über den Schabbat sprechen, wenn wir über Gottes Volk sprechen.

(Hebr. 4,6)

Weil es nun dabei bleibt, dass einige in sie eingehen (das heißt, für einige ist es immer noch möglich, einzugehen) und die, denen zuerst die gute Botschaft verkündigt worden ist, des Ungehorsams wegen nicht hineingegangen sind,

Es gibt noch diesen Tag, der ha-jom genannt wird, der geht noch weiter, und wir haben noch die Gelegenheit selbst einzutreten und andere einzuladen, in ihren Schabbat einzutreten. Wir sagen: „Dein Wille geschehe, Herr, sowohl auf Erden als auch im Himmel“, oder „lass es auf Erden sein, wie es im Himmel ist“. Der Himmel hat schon Seinen Willen, da ist schon Schabbat, da ist schon Ruhe, und Er will, dass die Ruhe und der Frieden, der volle Schabbat, hier in unserer Welt ist. Um unser Verständnis von Ben Batira zu vervollständigen, kehren wir zu ihm zurück: „Wir werden zu einem Tag gerufen, der volle Schabbat ist, an dem es kein Essen, kein Trinken, keinen Rechtsstreit, keine Sorgen, keine Verhandlungen, keine Arbeit gibt, aber die Gerechten sitzen da in Ruhe und genießen den Glanz der Schechina (der Gegenwart Gottes), wie es heißt in 2.Mose 24,11: „Aber Gott erhob seine Hand nicht gegen die israelischen Führer: sie sahen Gott, aßen und tranken“. Seltsam, nicht wahr? Einerseits gibt es da weder Essen noch Trinken, aber auf der anderen Seite wurde gegessen und getrunken. Was ist hier gemeint? ‒ Es gibt da keinen Hunger und Durst, es gibt da keine Sorge um Essen und Trinken, es gibt da keine Sehnsucht nach Essen und Trinken ‒ das Gottschauen ist das Essen und Trinken. Wenn wir heute essen, vom Brot bis zum Fleisch, essen wir das, was durch das Wort Gottes geschaffen ist, nicht das Brot selbst nährt uns, sondern Gottes Kraft ist im Brot. Sie können es in Kilokalorien, Kilojoule, was auch immer, zählen, aber was uns nährt ‒ ist Gottes Kraft, und an diesem Schabbat werden all diese Attribute, mit denen unser Essen bekleidet ist, entfernt, und wir können nur die Schechina Gottes genießen. Es wird weder auf Erden noch im Himmel sein, es wird von der Erde bis zum Himmel sein, die ganze Erde wird mit Seiner Herrlichkeit erfüllt sein! Wir werden später über diesen Schabbat sprechen, wir werden noch einmal darauf zurückkommen.

(Hebr. 4,7-8)

bestimmt er wieder einen Tag, ein »Heute«, und sagt durch David nach so langer Zeit, wie vorhin gesagt worden ist: »Heute, wenn ihr seine Stimme hört, verhärtet eure Herzen nicht!« Denn wenn Josua sie in die Ruhe gebracht hätte, würde er danach nicht von einem anderen Tag geredet haben. Denn wenn Josua sie in die Ruhe gebracht hätte, würde er danach nicht von einem anderen Tag geredet haben.

Dieser Tag, der ha-jom genannt wird, dauert weiter in den Tagen von König David, lange nachdem Gott sich durch Mosche offenbart und das Volk aus Ägypten geführt hat, und selbst nachdem, als Er durch Jehoschua bin Nun die Zurückgebliebenen ins Heilige Land brachte. Und wenn es damit endete, dass Israel das Land betrat, dann müsste man nicht mehr über ha-jom reden, dann ist es abgeschlossen, fertig, jeder trat ein, und wer keine Zeit hatte, er kam eben zu spät. Aber, die Epoche von ha-jom ist nicht vorbei. Und über diese Epoche von himmlischen Schabbat, wenn auf Erden die Vorbereitungen für den vollen Schabbat im Gange sind, spricht der Autor des Hebräerbriefes weiter.

(Hebr. 4,9)

Also bleibt noch eine Sabbatruhe dem Volk Gottes übrig.

Was ist „Schabbatruhe“? Schabbatruhe ist der Weg zum Schabbat, wenn wir regelmäßig den Schabbat kosten. Es gibt einen großen Fehler: das Gebot über den Schabbat als ein Gebot aufzufassen, am Samstag nicht zu arbeiten, am Samstag zu ruhen, am Samstag die Ruhe zu bewahren. Tatsächlich lautet das Gebot über den Schabbat so: „Arbeite sechs Tage und tue all deine Arbeit, und am siebten Tag ist es Schabbat für deinen Herrn“ oder in Schemot (2.Mose) 31,13-14: „Du aber, rede zu den Söhnen Israel und sage ihnen: Haltet nur ja Meine Schabbate! Denn sie sind ein Zeichen zwischen Mir und euch für all eure Generationen, damit man erkenne, dass Ich, der HERR, es bin, der euch heiligt. Haltet also den Schabbat, denn heilig ist er euch. Wer ihn entweiht, muss getötet werden, ja, jeder, der an ihm eine Arbeit verrichtet, eine solche Seele soll aus der Mitte seiner Völker ausgerottet werden. Sechs Tage soll man seine Arbeit verrichten, aber am siebten Tag ist Schabbat“. Das Halten des Schabbats ist nur ein Teil des Gebots. Um sich an Schabbat zu erinnern, müssen wir sechs Tage arbeiten, und am siebten Tag kosten wir „jene andere Welt“, wir kosten, „haben wir unsere Arbeit abgeschlossen oder nicht“. Von Gott wird gesagt, dass Er alle Seine Werke am siebten Tag vollendete. Haben wir all unsere Arbeit am Schabbat erledigt? ‒ Noch gelingt es uns nicht, noch sind wir in die Ruhe nicht eingetreten. Und so bleibt uns diese „Schabbatruhe“‒ bleibt diese Suche nach dem Schabbat, dieser Weg zum Schabbat.

Diesbezüglich sagt der Talmud im Sanhedrin, Blatt 97, dass die Welt seit sechstausend Jahren besteht und das siebte Jahrtausend das Jahrtausend des Maschiach ist, das dem siebten Wochentag, dem Schabbat entspricht. Es gibt noch ein weiteres wichtiges Detail auf, dass Kommentatoren hinweisen, wenn sie über Henoch sprechen: dass er die siebte Generation von Adam ist und dass die sieben wird mehrmals geheiligt. So können wir über David sagen, dass David der siebte Sohn war, in Diwrej ha-jamim (Buch Chronik) 2,15 wird von den Kindern Ischais erzählt, und das David der siebte Sohn ist. Betrachten wir noch eine Generationenreihe: 42 Generationen vor Jeschua, 42 = 6×7, und der Beginn der nächsten sieben Generationen, d.h. sie beginnen mit Jeschua. Es gibt viele solcher Beispiele. Dass ist gemeint mit dem Ausdruck „bleibt noch eine Sabbatruhe“. Die Leute streiten sich über die Einhaltung und Nichteinhaltung des Schabbats, aber hier geht es nicht um die Einhaltung oder Nichteinhaltung des Schabbats, weil zum Beispiel derselbe Ben Batira diese Frage überhaupt nicht gestellt hat.

„Bleibt noch die Schabbatruhe“ ‒ das ist genau die Zeit, die ha-jom genannt wird, die Zeit, in der es noch eine „Kompagne“ gibt, um Menschen zu sammeln, um die Menschen zum Schabbat zu rufen. Kein Gebot bleibt, sondern eine Epoche noch bleibt, von der das Gebot ein Teil ist.

(Hebr. 4,10)

Denn wer in seine Ruhe eingegangen ist, der ist auch zur Ruhe gelangt von seinen Werken wie Gott von seinen eigenen.

Wir leben im Gottes Schabbat, den wir auf Erden bestätigen müssen, damit wir unsere Taten auf Erden vollenden können. Das heißt, wer in seine eigene Ruhe eintritt, beruhigt sich auch von seinen Taten, wenn er in die Ruhe Gottes eingetreten ist. Aber in Wirklichkeit sind wir Menschen ruhelos. Sehr oft sehe ich das: Ein Mensch wartet ungeduldig auf das Ende des Schabbats. Die Welt ist noch nicht bereit. Die Menschenwelt ist nach der Sünde Adams nicht dazu ausgestattet, dass wir zum himmlischen Fest kommen können, unser Planet ist wenig gerüstet für ein Fest. Diese Freude müssen wir den kommenden Tagen entreißen, wir müssen mit Gottes Hilfe, durch die gute Nachricht, durch den Sohn, die Schabbatruhe errichten, um Seine Ruhe auf Erden zu bestätigen, wozu wir auch berufen sind: „Wer in seine Ruhe eingegangen ist, der ist auch zur Ruhe gelangt von seinen Werken wie Gott von seinen eigenen“. Wir sind noch nicht eingegangen.

(Hebr. 4, 11-13)

Lasst uns nun eifrig sein, in jene Ruhe einzugehen, damit nicht jemand nach demselben Beispiel des Ungehorsams fällt! Denn das Wort Gottes ist lebendig und wirksam und schärfer als jedes zweischneidige Schwert und durchdringend bis zur Scheidung von Seele und Geist, sowohl der Gelenke als auch des Markes, und ein Richter der Gedanken und Gesinnungen des Herzens; und kein Geschöpf ist vor ihm unsichtbar, sondern alles bloß und aufgedeckt vor den Augen dessen, mit dem wir es zu tun haben.

Sehr wichtig ist zu verstehen, warum wir sich beeilen sollen und was hat das „Wort Gottes“ damit zu tun?

 Der Punkt ist natürlich, dass, wenn wir diesen Weg eintreten, dann empfangen wir genau diese Botschaft. Die Frage ist, ob es sich, wie bereits oben erwähnt, mit uns vereint oder nicht, oder wie wird das Wort Gottes in uns aufgenommen? Wenn einem Menschen ein Organ transplantiert wird, kann der Körper es abstoßen und das hängt vom Immunsystem ab. Ich werde keine medizinischen Begriffe verwenden, weil ich sie nicht verstehe, aber an sich kann ein solches Ereignis stattfinden. Wenn wir uns auf das verlassen, was der Autor zuvor über das Evangelium gesagt hat, dann passiert es, dass unser „Körper“ das Wort Gottes ablehnt. Der Körper sagt: „Ich will aber! Gott wird mir nicht sagen, was ich tun soll“ – das passiert oft, und um uns zu ändern, um wirklich alles aufzunehmen, müssen wir verstehen, dass die Reinheit vollständig sein muss. Das heißt, jeder Punkt, jedes geistige Gelenk, das Seele und Geist trennt, jeder Gehirnwindung ‒ alles wird absolut getestet, alles wird beurteilt und alles wird geprüft. Ein zweischneidiges Messer wird für militärische Einsätze verwendet, aber das Wort Gottes kämpft nicht mit uns, das Wort Gottes durchdringt uns wie ein Schwert, es tötet nicht, sondern dringt in die gesamte Tiefe unseres Körpers ein. Das Wort Gottes, das wir gehört haben, das uns gepredigt wurde, muss von uns vollständig aufgenommen werden, und es prüft uns gründlich. Es ist viel einfacher, eine Überprüfung in einer Institution zu bestehen, wo der Sicherheitsdienst die Bewerber einmal überprüft, aber hier gibt es eine ständige Kontrolle, das Wort Gottes ist ständig in jedem unserer Glieder, es kontrolliert, es fällt in die kleinsten Lücken sowohl unseres geistigen Körpers als auch unseres physischen Körpers.

Wir stehen ständig unter der riesigen Lupe des Wortes Gottes und müssen daher auf uns selbst aufpassen. Jene konnten die gute Botschaft nicht mit Glauben verbinden, weil das Wort Gottes irgendwo auf einen Knochen gestoßen ist, der sich widersetzt hat, oder auf einen unreinen Ort, eine Art Fäulnis, und der Mensch war nicht bereit, das Wort in sich hineinzulassen, weil es einen durchdringt ‒ und das ist ein ziemlich schmerzhafter Prozess, es kann töten.

Die Worte, die der Autor des Hebräerbriefes in diesen Versen verwendet, ist eine Anspielung auf den Tanach – einen Text, der anscheinend nichts mit der Botschaft zu tun hat: es ist die Geschichte von Eglon. Darüber kann man im Schoftim (Buch Richter) Kapitel 3 lesen. Eine interessante Geschichte.

Eglon war ein König. Der Israelit Ehud ben Gera kam zu ihm, um ihm Geschenke zu bringen, weil Eglon ein moabitischer König war und Israel stand unter seiner Herrschaft. Dann schickte Ehud ben Gera alle Tributzahler weg, er selbst kehrte zum König zurück und sagte zum Sicherheitsdienst des Königs: „Ich habe ein Geheimnis, ich erzähl es dem König heimlich“, und nahm ein zweischneidiges Schwert mit. Eglon verließ schon offenbar sein Dienstzimmer und ging um Notdurft zu verrichten, er setzte sich in ein Zimmer, das man heute „sanitäre Anlage“ nennen würde, es gab dort solche Steinsitze und die waren recht bequem, wie man sagt. Warum trug der König den Namen Eglon? Weil er fettleibig war, sehr fettleibig. Also kommt Ehud ben Gera und sagt zu ihm: „Ich habe das Wort Gottes für dich“, und Eglon hört solche Dinge und denkt: „Das Wort Gottes ist für mich, und ich sitze hier in einer unsittlichen Form“, er stand dem Ehud entgegen auf, um auf das Wort Gottes zu hören, obwohl er ein moabitischer König war. Dann stach Ehud ben Gera mit einem Messer auf ihn ein, das Messer drang durch die gesamte dicke Fettschicht, durchbohrte es. Das Messer ist das Wort Gottes in dieser Geschichte, es drang durch in das Innere und tötete. Es scheint, dass diese Geschichte nichts mit unserem Thema zu tun hat, aber viele Midraschim bauen darauf auf, dass das Wort Gottes wie ein zweischneidiges Messer ist. Und es kann dich einerseits wie Eglon töten, aber andererseits sagt der Midrasch, weil Eglon schließlich von seinem Sitz aufstand, sagte der Allmächtige im Himmel: „Eglon, weil du bist aufgestanden, um Mein Wort zu ehren (obwohl es kein Wort gab), schwöre Ich, Ich werde deine Nachkommen auf den Thron setzen“. Eglon war der Vorfahre von der Moabiterin Ruth und dementsprechend eine Art Verwandter Davids. Das ist nur ein kleiner Exkurs oder ein großer Exkurs, um zu zeigen, wie tief in der Tradition der Hebräerbrief verwurzelt ist, wie tief er mit seinen Anspielungen an verschiedenen Stellen des Textes ist. Hier sehen wir die Offenbarung des Geheimnisses des Wortes Gottes ‒ eines „zweischneidigen Schwertes“ und diese Parallelen richteten sich bereits damals an die Weisen, an diejenigen, die die Thora studieren und ein „zweischneidiges Schwert“ hatten: wenn du fett und faul wirst, kann es dich töten. Das Wort Gottes untersucht uns sehr sorgfältig, und basierend auf den Ergebnissen all dieser Untersuchungen werden wir Ihm Rechenschaft ablegen.

(Hebr. 4,14-15)

Da wir nun einen großen Hohepriester haben, der durch die Himmel gegangen ist, Jeschua, den Sohn Gottes, so lasst uns das Bekenntnis festhalten! Denn wir haben nicht einen Hohenpriester, der nicht Mitleid haben könnte mit unseren Schwachheiten, sondern der in allem in gleicher Weise wie wir versucht worden ist, doch ohne Sünde.

Das Bekenntnis“ – „Оμολογιας“(Omologias), dieses Wort bedeutet einen Bund schließen, die Vereinbarung, die Einwilligung, das heißt: Lasst uns festhalten, dass wir uns bereit erklärt haben, ihm zu folgen, dass wir ihm gelobt haben, ihm zu dienen.

in allem in gleicher Weise wie wir versucht worden ist…“ ‒ das heißt, wenn der Hohepriester früher zumindest nicht zugeben wollte, dass er ein Sünder war, wenn er nicht versucht wurde und einige Schwächen musste nicht überwinden, so schmeckte unser Hohepriester alles bis zum Tod, er kennt ganzes Leben bis zum Tod. Wir stehen sozusagen mit ihm vor dem Allmächtigen, wir können dem Allmächtigen unsere Sünden durch die Macht unseres Hohepriesters bekennen, durch seine Fähigkeit zu sühnen, und wir empfangen Sühne und Verständnis für unsere Schwächen.

(Hebr. 4,16)

Lasst uns nun mit Freimütigkeit hinzutreten zum Thron der Gnade, damit wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden zur rechtzeitigen Hilfe!

Wenn du das Gefühl hast, das du abfällst, wende dich an den Allmächtigen. Petrus ging über das Wasser, fast hätte er es nicht geschafft, Jeschua unterstützte ihn; und wir können uns an den Allmächtigen wenden, um eine schnelle Hilfe zu bekommen. Wir haben die Kühnheit, um diese Hilfe zu bitten, weil wir einen Hohepriester haben, der für uns vorsteht, der alles erlebt hat außer der Sünde, der unsere Schwächen kennt. Und das ist der Vorteil, den wir gegenüber denen haben, die damals abgefallen sind, als ein irdischer Ruf an die heilige Gemeinde kam, Ägypten zu verlassen, um in das Land Israel zu gehen.

Für diejenigen, die damals abgefallen sind war es viel schwerer. Wir haben heute größere Gnade, aber das bedeutet, dass es gefährlicher ist für uns abzufallen, abzufallen trotz solcher Gnade. Wie hart, wie bitter wird unser Schicksal sein, das soll nicht passieren!

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13.

Das könnte dich auch interessieren …

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

5 × fünf =