Schemott – Schemott 1,1-6,1

Schalom liebe Freunde vom Radio El-Chai mit Alexander Blend.

In dieser Woche beginnen die jüdischen Menschen mit dem Studium des zweiten Buches der Thora, dem 2. Buch Mose, Exodus oder auf hebräisch „Schemott“. Unser Wochenabschnitt heißt dieses Mal ebenfalls „Schemott“, was übersetzt „Die Namen“ bedeutet. Er erzählt eine Geschichte, in dem sämtliche wichtigen Namen der beteiligten Person dem Leser verborgen bleiben. Diese Erzählung finden wir am Anfang des zweiten Kapitels:

„Und ein Mann aus dem Haus Levi ging hin und nahm eine Tochter Levis zur Frau. Und die Frau wurde schwanger und gebar einen Sohn.“ 2. Mose 2:1-2a

Da wir die Thora ja nicht zum ersten Mal lesen, wissen wir, dass hier die Rede von der Geburt von Mosche ist, einer bedeutenden Personen der jüdischen Geschichte. Er wird derjenige sein, durch den Gott dem Volk Israel die Thora geben wird. Diese wird deshalb auch „Mosches Thora“ genannt. Und es ist die Person, die der Anführer der Juden beim Auszug aus Ägypten sein wird.

Dieses Ereignis hat eine enorme historische Bedeutung, jedoch verschweigt die Thora uns am Anfang der Erzählung die Namen, obwohl sie diese hätte durchaus erwähnen könnte. Es hätte heißen können: „Und Amram, der Nachkommen Levis ging hin und nahm Jochebet, die Tochter Levis zur Frau. Und die Frau wurde schwanger und gebar einen Sohn.“

Wie auch die Namen der Eltern, erwähnt die Thora nicht den hebräischen Namen des Kindes, den ihm seine Eltern gegeben haben. Der Midrasch berichtet, dass er den Namen „Tov“ bekam, was „gut“ oder „freundlich“ bedeutet. Doch die Thora selbst verschweigt den hebräischen Namen von Mosche.

Es stellt sich also nun die Frage, warum die Thora in so einem wichtigen historischen Ereignis mit den Informationen so sparsam ist. Die Weisen sagen, es ist, damit der Mensch nicht von sich selbst sagen könnte: „Ich bin ja keiner edlen Herkunft. Mein Vater ist nicht Amram, auch meine Mutter keine Jochebet. In Listen bin ich nicht mit Namen erwähnt. Mein Name ist auch in keinem für die Menschheit bedeutendem Buch aufgeschrieben. Was soll man deshalb vom mir erwarten? Was kann ich überhaupt tun? Ich bin kein Edelmann, ich wurde auch nicht von dem Allmächtigen angekündigt und nicht von Propheten prophezeit. Ich wurde einfach geboren und lebe so, wie es mir möglich ist.“

Die Thora verbirgt vor uns die Namen, damit wir, bildlich gesprochen, unsere eigenen Namen in diese Geschichte einfügen können. Weil ich geboren wurde, weil mein Vater zu meiner Mutter ging und sie mich gebar, bin ich von Bedeutung. Ich wurde für etwas Großes geboren, für etwas sehr wichtiges! Vielleicht werde ich von dem Allmächtigen für große Taten gebraucht und somit ich von mir selbst nicht denke, dass ich ein kleiner, unbedeutender Mensch bin.

Der unbedeutende Mensch, der von einem Unbekannten und einer Unbekannten geboren wurde, vollbrachte große Taten, weil der Allmächtige durch ihn wirkte. Genauso sind auch wir, Menschen, die oft keine Herkunftsregister besitzen oder manchmal nicht einmal den Namen unserer Eltern kennen, wurden in diese Welt geboren, damit wir von dem Allmächtigen für große und wichtige Taten gebraucht werden.

Um das aufzuzeigen, verbirgt uns das allerwichtigste Buch, die Thora, den Namen einer der bedeutendsten Personen der hebräischen Geschichte. Warum? Damit auch wir, Menschen ohne einer Ahnenliste, ohne einer Vorankündigung von Gott, verstehen, dass der Allmächtige uns genau so für große Taten gebrauchen kann. Damit wir verstehen, dass wenn der Allmächtige durch uns wirkt, unsere Möglichkeiten durch nichts beschränkt werden, schon gar nicht durch unsere

Ahnenliste, unserem Namen und unserer Herkunft. In dem Dienst für den Allmächtigen können viele Höhen bezwingen.

Soweit die Gedanken zu der Geburt von Mosche.

Der Heilige und Gesegnete segne jeden, der Seinen Willen, sein Angesicht sucht und der sein Wort hält. Er wird euch und euer Haus segnen, auch jeden, der mit euch ist.

Vom Radisender El-Chai sprach zu euch Alexander Blend. Danke für das Zuhören!

Übersetzt von Lilia

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