Trumah – „Hebopfer“ (25:1-27:19)

Schalom liebe Freunde! Vom Radiosewnder El-Chai spricht zu euch Alexander Blend.

Heute geht es um den Wochenabschnitt „Trumah“.

Beim Wochenabschnitt „Jitro“, den wir uns angeschaut haben, ging es um das Ereignis der Thoragebung an das Volk. Wir stellten fest, wie das Volk dadurch auf die höchste Ebene der Heiligkeit erhoben wurde, so dass sie fast in einer direkten Gemeinschaft mit Gott waren und sogar die Stimme des Allmächtigen hörten.

In der Wochenlesung „Meschpatim“ haben wir auch erfahren, dass man mit dieser Heiligkeit nicht im Himmel, sondern auf der Erde leben muss. Der Allmächtige erklärte dem Volk Israel, welche Beziehung des Volk untereinander haben soll, wie man in einer Gemeinschaft lebt und diese auch pflegt.

Sie bekamen Anweisungen für die Errichtung eines juristischen Gerichts und dadurch die Ausübung der Rechtssprechung. Und wie bereits schon erwähn, bekamen sie die Anweisung für das Ausleben der Heiligkeit im alltäglichen Leben. Erst als der Allmächtige das Volk in all dem unterrichtete, als er sie belehrte, wie man als eine heilige Person im Alltag zu leben hat, gibt er nun Mosche eine weitere wichtige Anweisung. Und mit dieser Anweisung startet auch unsere Wochenlesung „Trumah“.

In diesem Abschnitt erklärt der Allmächtige, wie die Heiligkeit zu uns kommen und unter uns leben kann, ja damit G´tt selbst unter uns leben kann:

„Und der Herr redete zu Mose und sprach: Sage den Kindern Israels, dass sie mir freiwillige Gaben bringen…“ 2. Mose 25:1

Dieser Abschnitt berichtet uns von dem Bau des Heiligtums. Das Volk bekam die Anweisung, freiwillige Gaben für den Bau des Heiligtums zu bringen. Allerdings sollten sie sich nicht nach einer „Bedarfsliste“ richten, sondern das bringen, was jeder so auf dem Herzen hatte.

Weiter lesen wir:

„Das sind aber die Gaben, die ihr von ihnen nehmen sollt: Gold, Silber, Erz, blauen und roten Purpur und Karmesin, weißes Leinen und Ziegenhaar, rötliche Widderfelle, Seekuhfelle und Akazienholz, Öl für den Leuchter, Spezerei für das Salböl und für wohlriechendes Räucherwerk, Onyxsteine und Steine zum Besatz für das Ephod und für das Brustschild.2. Mose 25:3-7

Uns wird eine eine lange Aufzählung an Baumaterialien für so einen anspruchsvollen Bau des Migdasch, des Heiligtums, beschrieben. Und sicherlich wäre es praktischer, tatsächlich eine Bedarfsliste aufzuschreiben, einen Vorarbeiter und Lieferanten zu bestimmen und Absprachen mit diesen zu treffen, damit man sicher gehen kann, dass der eine das Gold liefern wird, der andere Purpur, noch ein anderer rötliche Widderfelle, ein anderer wiederum die Edelsteine für das Ephod und das Brustschild.

Es hätte doch rein theoretisch vorkommen können, das alle plötzlich der Meinung wären, dass das Erz sehr günstig ist und deshalb nur Erz bringen würden, und somit ihre Pflicht erfüllt zu haben. Oder auch anders herum, sie hätten auch sagen können, dass das Wertvollste das Salböl ist und jeder plötzlich nur Salböl gegeben hätte. Aber nur mit Salböl kann man kein Migdasch bauen.

Aber der Allmächtige sagt, dass er dem Volk gezeigt hat, wie man entsprechend der Thora heilig leben soll. Auf Grund dieser Hriligkeit leben sie in einer richtigen und gesunden Gesellschaft und das wird wiederum ihr Herz dazu bewegen, die benötigte Gabe in richtigem Maß zu bringen. Jeder wird die richtige Gabe bringen, die für ihn möglich ist. Die Gabe, die er persönlich als seine Gabe sehen wird. Diese Einstellung verhindert, dass jeder nur z.B. das Öl usw. bringen wird. Und aus diesen Gaben, die jeder nach der Einstellung seines Herzens bringen wird, wird auch tatsächlich das Migdasch, das Heiligtum, gebaut. In diesem werden sie erkennen, dass sie eine Einheit, ein Ganzes sind. Und deshalb sagt der Allmächtige im achten Vers:

Und sie sollen mir ein Heiligtum machen, damit ich in ihrer Mitte wohne!

Jeder bringt etwas von dem, was er besitzt und aus diese einzelnen Gaben entsteht etwas, was gemeinsam gebaut und erschaffen wurde. Und dann sagt der Allmächtige, dass Er unter ihnen wohnen wird.

Was ist das eigentlich für ein Heiligtum, von dem hier die Rede ist? Zunächst ist es kein bestimmter Ort oder Platz. Es ist viel mehr ein Gegenstand, der aus dem Alltäglichen etwas Heiliges macht. Es ist etwas, was bei der Berührung mit ihm heilig macht.

Das Volk, das sich in den Dienst für den Allmächtigen stellt, macht alltägliche Dinge zu heiligen, z.B. wenn es das erste Stück Teig absondern, wird dieses Stück heilig, wenn er die Erstlinge der Früchte darbringt, macht es sie heilig, wenn es einen Teil seines Geldes absondert, macht es das Geld heilig, wenn es das das Essen für seine Kinder eine Mahlzeit im Namen des Allmächtigen macht, macht es heilig. Es entsteht ein Kreislauf der Heiligkeit in der Natur. Die Heiligkeit bewegt das Volk zur Einigkeit. Die Einigkeit wiederum erlaubt, das Alltägliche zum Heiligen zu machen. In diesem liegt das Wunder des Heiligtums. Das ist nicht nur einfach der Ort, wohin Gott sich herab begeben wird und wohnen wird, sondern Er wird uns jedes mal besuchen, wenn wir das Alltägliche zum Heiligen machen. Gott gibt uns die Möglichkeit, Ihn 24/7 zu empfangen. Das ist der Sinn des Baus des Heiligtums. Das ist es, was wir zu unserem Wochenabschnitt beitragen können.

Seid gesegnet!

Vom Radio El-Chai sprach zu euch Alexander Blend. Schalom-

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